Tausende von Fahrradfahrenden beteiligen sich jährlich am grenzüberschreitenden slowUp-Tag rund um Basel. Auf der Rundstrecke von slowUp Basel wird sich die Fahrrad-Route auf einem kurzen Abschnitt zu einem er-fahr-baren Klangparcours verwandeln. Durch die Wechselwirkung von Umweltgeräuschen, resonierenden, befahrbaren Bodenbelägen und elektronisch generierten Klängen entsteht ein Klangband, welches immer wandelbar, agil und durchlässig bleibt. Durch eine subtile Verstärkung der befahrbaren Oberflächen des Streckabschnittes und dessen elektronischer Wiedergabe wird die Wahrnehmung geschärft. Der Akteur auf dem Klangparcours ist somit auch sein eigener Zuhörer. Eine Videokamera filmt die vorbeiziehenden Radfahrer, deren Texturen und Farbwechsel. Das Videosignal wird analysiert und in Steuersignale umgewandelt, welche weitere musikalische Prozesse steuern. Jeder Radfahrer wird  – ähnlich wie bei Kundenbonusprogrammen einzelner Geschäfte oder Krankenkassen – getrackt. Dichte, Farbintensität und Geschwindigkeit werden somit zu kompositorischen Parametern. Die Fortbewegung jedes einzelnen Radfahrers erzeugt somit eine individuelle Klanglichkeit. Eine unbeschwerte Freizeitbeschäftigung en famille trifft so auf Big Data. Der Parcours macht beides sicht- und hörbar.

Kompositionsauftrag von: ZEITRÄUME BASEL – BIENNALE FÜR NEUE MUSIK UND ARCHITEKTUR 2019

Installation: Sonntag, 15.09.2019, Rosenfelspark Lörrach, Deutschland

Realisation: Gary Berger und Moritz Müllenbach

Produktion: ZeitRäume Basel mit freundlicher Unterstützung der GGG Basel in Koproduktion mit slowUp Basel Dreiland | Technische Unterstützung durch ICST – Institute for Computer Music and Sound Technology / Zürcher Hochschule der Künste