Während dem Vorbereitungs- und Schreibprozess zu diesem Stück arbeitete ich in zwei Ateliers deren akustische Umgebung nicht unterschiedlicher hätten sein können. Zum einen war da das An- und Abschwellen eines starken Verkehrsaufkommens, zum anderen das kontinuierliche Rauschen eines Flusses – und beides keineswegs als negativ zu wertende Einflüsse zu verstehen.

So interessierten mich auf der kompositorischen Ebene die Verbindung, Schichtung und Gegenüberstellung heterogener Klangmaterialien, die Erkundung derer Einzelkomplexe, ihrer wechselseitigen Beeinflussung und innerer Strukturen. Die differenzierten Spiel- und Artikulationsweisen der Gitarre stehen in einem kammermusikalischen Kontext zu den drei eingesetzten obsoleten, elektro-mechanischen Tonbandmaschinen. Sie bilden einen medialen Wechsel und stellen zugleich einen installativen Bühnenkontext dar, welcher diesen Klangerzeugern in der Verschränkung und Wechselwirkung zur Gitarre eine eigene „Körperlichkeit“ verleiht. Durch die räumlichen und zeitlichen Dimensionen dieser Tonbandschlaufen kann sich ein weiteres akustisches Feld ausbreiten . Gitarre und Tonbandschlaufen werden gleichsam Instrumentarium der Komposition, durch welche der Spieler mit anderen Raum-, Zeit- und Klangebenen vernetzt ist.

Auftragswerk der STEO-Stiftung, Zürich
UA 28. September 2004, Ensemble CATTRALL

Gitarre: Mats Scheidegger
Elektronik: Gary Berger
Dauer: 9 min

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